Schule muss der Einzigartigkeit und Unterschiedlichkeit der Kinder Rechnung tragen und daher vom einzelnen Kind ausgehen. Folglich wollen wir Schule so organisieren, dass sie den individuellen Fähigkeiten und dem natürlichen Wissens- und Tatendrang der Kinder Raum geben kann.
Erfahren Sie daher hier etwas über:
- Das Leben der Pädagogik-Begründerin Maria Montessori
- Ihren pädagogischen Ansatz
- Die Montessori Lern- und Arbeitsmaterialien
- Unser Selbstbild, welches Aufschluß darüber gibt, wie die Montessori-Pädagogik in unserer Schule zur Umsetzung kommt
Das Leben der Pädagogik-Begründerin Maria Montessori
Maria Montessori wird am 31. August 1870 geboren. Sie promoviert 1896 an der Universität Rom zur ersten Ärztin Italiens und beschäftigt sich wissenschaftlich mit der Entwicklung von Kindern und deren Förderung durch eigens entwickelte Lernmaterialien.
1907 übernimmt sie die Leitung des ersten Kinderhauses (Casa dei Bambini) für drei- bis sechsjährige Kinder von Fabrikarbeiterinnen.
Dort überträgt sie ihre Überlegungen zur Entwicklungsförderung von Kindern in die tägliche Erziehungspraxis und beobachtetmit zunehmender Faszination, wie positiv sich eine anspruchsvoll gestaltete Umgebung auf das Lernen auswirkt.
Von da an ist es ihr Bestreben, Übungsmaterial zu finden das die Kinder in ihrer ganzheitlichen Entwicklung stimuliert.
Des Weiteren umschreibt sie nun auch detailliert die Aufgabe, die dem Erwachsenen bei der Darbietung des Materials und der Förderung der Entwicklung des Kindes zukommt.
Die daraus entstehenden Bücher, die ihre entwicklungspsychologische und pädagogische Sicht auf das Kind, sowie die darauf basierenden Lernmaterialien und -methoden wiedergeben, werden in viele Sprachen übersetzt und machen sie weltweit bekannt.
Überall in Europa und den USA gibt sie Einführungskurse und es kommt dadurch zur vielfachen Gründung von Montessori-Kinderhäusern und Montessori-Schulen.
1939 flieht Maria Montessori aus Italien vor dem Faschismus. Sie lebt und lehrt fortan in Indien.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kehrt sie nach Europa zurück und unternimmt, bis zu ihrem Tode, zahlreiche Vortragsreisen.
Maria Montessori stirbt am 06. Mai 1952 in Nordwijk aan Zee, in den Niederlanden.
Der pädagogische Ansatz
Wenn Kinder spielen, sieht Maria Montessori sie „arbeiten“.
Versunken in das was sie tun, ganz bei der Sache und darin ganz bei sich.
Sie sieht die tiefe Konzentration (die sie „Polarisation der Aufmerksamkeit“ nennt) im Tun, die sich selbst auferlegte Mühe, die Wiederholung bis zur Vollendung, das Glück des Miteinander und des Gelingens, die Erschöpfung als Erfrischung zu neuem Tun.
Diese „Arbeit“ des Kindes an und mit sich selbst, ist ganz und gar ernst. Sie ist genauso ernst zu nehmen, wie die Arbeit des Erwachsenen.
Sie ist handwerklich und geistig, individuell und kollektiv, Erfordernis und Bedürfnis, Bewältigung und Gestaltung, Anstrengung , Glück und Würde.
Auf dem Weg des Kindes zu sich selbst, zu seiner Personalität und Unabhängigkeit, kann der Erwachsene zum Verbündeten werden, indem er einfühlsam und verlässlich am Wege, nie aber im Wege steht.
,,Hilf mir es selbst zu tun!“ Nicht mehr und nicht weniger. Grundlegend für die Montessori-Pädagogik ist das Kind als sein eigener Baumeister, nach seinem inneren Bauplan, der dem Erwachsenen ein Geheimnis bleibt.
Der/Die Lernbegleiter/in formt das Kind nicht nach seinem Bild, sondern dient der Entwicklung des Kindes.
Montessori Lern- und Arbeitsmaterialien
Die Montessori Lern- und Arbeitsmaterialien sind keine Spielzeuge.
Es sind Materialien, die dem Kind helfen seine intellektuellen, psychischen und motorischen Fähigkeiten zu entwickeln.
Im Kinderhaus sind dabei vor allem die Materialien zu den Übungen des täglichen Lebens und zur Sinnesschule bedeutsam.
In der Grundschule vor allem solche zur Mathematik und Schriftsprache.
Die Montessori Lern- und Arbeitsmaterialien bauen in ihren inhaltlichen Schwerpunkten und in den Schwierigkeits-Graden aufeinander auf.
Alle sind so gestaltet, dass sie das Kind zur Arbeit auffordern und es mit ihnen weitgehend selbständig arbeiten kann.
Dazu tragen die Isolation der zu bewältigenden Aufgaben, eine klare Ästhetik, sowie das Merkmal der Selbstkontrolle bei.
Die Ordnung, die im Material liegt, findet in der äußeren Ordnung der gestalteten Lernumgebung ihre Entsprechung undFortsetzung.
Die Umgebung ist klar gegliedert und für das Kind überschaubar.
Das sind die Voraussetzungen dafür, dass das Kind in weitestgehender Freiheit sein Wahl, entsprechend den eigenen Entwicklungsbedürfnissen, treffen kann.
Zur gestalteten Umgebung gehört auch, dass das Lernen und Zusammenleben der Kinder in einer Atmosphäre der Entspannung und Wertschätzung stattfindet.
Dazu tragen die Übungen zur Stille bei.
Entscheidend aber ist die Haltung und Kompetenz des/der Lernbegleiters/in, denn er/sie muss
„wie eine Flamme sein, deren Wärme aktiviert, lebendig macht und einlädt. Umsichtig sein bei der Beobachtung, beim Herbeieilen und sich Zurückziehen, beim Sprechen und Schweigen, in Ruhe, Geduld und Demut.“ (Zitat Maria Montessori)
Nicht das Kind sollte sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.